Ideen zur Freiheit des Geistes

Eigentlich müsste es überflüssig sein, zur Freiheit des Geistes irgendwelche Ausführungen zu machen. Es müsste doch selbstverständlich sein, dass jeder eine Last abschütteln will, die den Geist knechtet. Die Ideen vieler Menschen müssten sprudeln! Auf dem Bild oben ist die Einigkeit unter Christen gefordert, denn dann würde die Zusammenarbeit der Kinder Gottes funktionieren. Sie tut es aber nicht! Es ist nur ein Wunsch, dem die Realität, auf die man trifft, völlig widerspricht. Um jeden kleinen Vers der Bibel zanken sich viele Leute und sind nicht bereit, ihre Meinung zu ändern, aber wenn es um Dinge geht, die im wahrsten Sinne des Wortes „lebenswichtig" sind, ordnet man sich bedingungslos einer Meinung unter, die vorgekaut wird von Leuten, die gewöhnlich nicht wissen, von was sie überhaupt reden. Ich fühle mich als Einzelgänger, obwohl ich für wirkliche Argumente offen bin und anderen entgegen komme, soweit ich es vermag. Ich liebe das „Wort Gottes", weil es mir Leben gibt, aber fühle deutlich die Sklaverei durch die Bibel.

Warum dürfen die Schreiber der Bibel keine Menschen mehr sein. Mit Fehlern und Schwächen, die man gerne verzeiht, weil sie über ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit Gott berichten, aus denen sich lernen lässt, wie man Gott näher kommen kann. Das trägt dazu bei,  das „Leben" zu finden, das mehr ist als  eine biologische Existenz. Fast jeder, mit dem man sich unterhält, stimmt bereitwillig zu, dass es Menschen sind, die die Bibel geschrieben haben. Aber eben diese Leute blocken häufig völlig ab, wenn die Grenzen der Menschen der Bibel angesprochen werden, die die Bücher verfasst haben. Schon die unvermeidbaren Fehler bei der Übersetzung machen eine ständige Verbesserung nötig. Es sind noch nicht einmal Fehler bei den Verfassern erforderlich! Bei vielen „Verbesserungen" entstehen wieder neue Fehler, aber das ist nicht schlimm, denn es gibt andere, die darauf hinweisen.  Wenn ein Paulus eine falsche Argumentation führt, ist sie aber für viele unantastbar geworden, weil sie in der Bibel steht. Dabei ist die Begrenzung auf die 66 Bücher schon zweifelhaft! Das ist nicht „Gehorsam", sondern bestenfalls „Kadavergehorsam", durch den die Wahrheit (das ist Jesus nach seiner eigenen Aussage!) lächerlich gemacht wird und Menschen abgestoßen werden. Sie werden aus Rechthaberei „ermordert". Das ist Dummheit gepaart mit Lieblosigkeit. Hier ist eine Sklaverei im Denken in der Gegenwart ist unserem reichen Land greifbar.

Die Sklaverei unter ein Buch hat man in dieser Totschlag Version vom Islam übernommen, der jede Kritik an einem Buch in den ersten Ansätzen erschlagen will.  Gerade die Leute, die sich über den Islam als falsche Religion ereifern, übernehmen von ihm die Wertung der „Heiligen Schrift" und sind darin nicht besser als manche Muslime, die anders Denkende ermorden wollen. Geistlicher Mord ist noch schlimmer als physischer Mord. Schon von der Wortwahl her ist es verfehlt, denn ein Wort ist eben gerade keine Schrift. Wie kann das „Wort Gottes" ein Buch sein? Gott ist doch lebendig und in keinem Buch zu erfassen. Bei ihm ist Freiheit. Er braucht keine Sklaven.

 

Was das Wort Gottes ist, habe ich schon an anderer Stelle erörtert. Einige Gedanken wiederhole ich hier, aber aus Platzgründen kürze ich. Damit „Bibelgläubige" sich nicht herausreden können, argumentiere ich mit der Bibel. 

Gottes Wort lässt sich an einem Merkmal deutlich messen. Es ist nämlich wirksam und hat die Kraft, Situationen zu verändern. An 2 Stellen der Bibel ist das erschöpfend definiert. Im Alten Testament ist es Jes. 55, 8-11: „(8) Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, (9) sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. (10) Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, (11) so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende".

Dazu noch eine Stelle aus dem Neuen Testament. In Hebr. 4, 12 steht eine Definition: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens". Hier wird doch etwas beschrieben, was an dieser Stelle selbst nicht greifbar ist. Es wird doch auf eine Wirksamkeit verwiesen, die diese Zeilen nicht haben. Es wird auf etwas verwiesen, das in sich eine Kraft haben muss.

Aus der Bibel lässt sich auch entnehmen, dass das Wort eben kein Buchstabe Ist. 1. Sam 3, 1: „Und zu der Zeit, als der Knabe Samuel dem HERRN diente unter Eli, war des HERRN Wort selten, und es gab kaum noch Offenbarung". Hier ist der Parallelbegriff Offenbarung hilfreich.  Gott teilt jemandem etwas mit, das für eine andere Person wichtig ist. Aber ein Mangel an Büchern ist bestimmt nicht gemeint. In Jes. 9,7  wird geradezu substanzhaft vom Wort geredet: „Der Herr hat ein Wort gesandt wider Jakob, und es ist in Israel niedergefallen".

Besonders interessant ist, wie das Wort in Ps. 107, 20 zur Heilung geschickt wird: „(17)Die Toren, die geplagt waren um ihrer Übertretung und um ihrer Sünde willen (18) dass ihnen ekelte vor aller Speise und sie todkrank wurden, (19) die dann zum HERRN riefen in ihrer Not. Und er half ihnen aus ihren Ängsten (20) er sandte sein Wort und machte sie gesund und errettete sie, dass sie nicht starben".  

Einen aufschlussreichen Gebrauch von „Wort Gottes“ gibt es auch in Apg. 6, 7 und 12, 24 und 19,20: 6,7 „Und das Wort Gottes breitete sich aus und die Zahl der Jünger wurde sehr groß in Jerusalem". 12,24 „Und das Wort Gottes wuchs und breitete sich aus". 19,20 „So breitete sich das Wort aus durch die Kraft des Herrn und wurde mächtig". Ganz bestimmt wurden die Bibeln nicht dicker, sondern die Kraft Jesu nahm zu!)